Löschwirkung unserer Schaum-Feuerlöscher

Schaum ist sehr wirkungsvoll bei geringer Verschmutzung

Jockel-Kartuschenlöscher SK 6/9JX Bio zählen zu den innovativen Feuerlöschgeräten, weil hier eine sortenreine Trennung von Schaumkonzentrat und Wasser möglich ist. Somit werden die Belastungen für die Umwelt erheblich reduziert. Durch die getrennte Bevorratung des Löschmittelkonzentrats in einer Kartusche wird die Haltbarkeit erhöht, so dass bei der Wartung innerhalb der Haltbarkeitszeit nur das Wasser ersetzt werden muss. Nach dieser Zeit ist eine vergleichsweise geringe Löschmittelmenge zu entsorgen, was einen minimierten Zeitaufwand erfordert. Daher ist diese Konstruktion nicht nur besonders wartungsfreundlich und ökologisch, sondern auch ökonomisch. Der Einsatz unserer montierten Kartusche, mit Druckleitung zur Aktivierung, sorgt darüber hinaus für eine optimale Vermischung des Löschmittels im Einsatzfall. Jockel-Kartuschenlöscher SK 6/9 JX Bio überzeugen durch ihre
erhöhte Löschleistung. Diese wurde erreicht, indem das Wasser im Behälter ebenfalls durch löschaktive Substanzen angereichert wurde. Zwar ist auch hier der Fluoranteil deutlich gesenkt worden, aber dennoch muss das Wasser fachgerecht entsorgt werden.

Wirkungsweise

Die Besonderheit des AFFF gegenüber beispielsweise den gebräuchlicheren Mehrbereichsschaummitteln ist die durch die enthaltenen Fluortenside gegebene Fähigkeit der Ausbildung eines wasserhaltigen Filmes zwischen Schaum und brennbarer Flüssigkeit. Diese Eigenschaft wird durch die im AFFF enthaltenen Perfluortenside ermöglicht: diese Moleküle sind an einem Ende hydrophil (Wasser anziehend), am anderen Ende jedoch hydro- und lipophob. Sie „docken“ an einer Seite an Wassermolekülen an, das freie Ende jedoch mischt sich weder mit öligen noch mit wässrigen Substanzen. Diese Abstoßung ist so groß, dass der wässrige Tensidfilm nicht unter den leichteren unpolaren Brennstoff (etwa Mineralölprodukt) durchsinken kann, sondern stattdessen auf der Oberfläche einen Film ausbildet. Dieser Film ist dampfdicht und ermöglicht durch bessere Gleitfähigkeit eine schnellere Ausbreitung (Spreitung) des Schaumteppichs auf der Flüssigkeitsoberfläche.


Einsatz

Standard-AFFF sind, wie die meisten anderen gebräuchlichen Schaummittel auch, nur zur Bekämpfung von Bränden unpolarer Flüssigkeiten (Öl, Kraftstoff, viele Erdölprodukte) geeignet.


Sollten größere Mengen polarer Flüssigkeiten wie beispielsweise Alkohole oder Ketone in Brand geraten, sind spezielle alkoholbeständige Schaummittel notwendig. Die Eignung für polare Flüssigkeiten wird mit angehängten Kürzeln wie beispielsweise AR (Alcohol Resistant), ARC (Alcohol Resistant Concentrate) oder ATC (Alcohol Type Concentrate) angegeben. So stünde beispielsweise die Abkürzung „AFFF-AR“ für ein alkoholbeständiges, wasserfilmbildendes Schaummittel. Auf polaren Flüssigkeiten bildet sich kein Wasserfilm aus. Wird dort ein Film gewünscht, so kommen polymerfilmbildende Schaummittel zum Einsatz. Die meisten AFFF-AR sind gleichzeitig Wasser- (bei unpolaren Flüssigkeiten) und Polymerfilmbildend (bei polaren Flüssigkeiten). Erkennbar sind solche „Alleskönner“ meist an ihrer hochviskosen, fast gelartigen Konsistenz.


Immer häufiger setzt sich auch bei öffentlichen Feuerwehren die Erkenntnis durch, dass die Bevorratung von alkoholbeständigen AFFF durchaus sinnvoll sein kann, da bestimmte Lagen, die auch durchaus bei Transportunfällen denkbar sind, nur mit alkoholbeständigem Schaum beherrschbar sein können. Auch moderne „normale“ Kraftstoffe enthalten einen nennenswerten Anteil polarer Zusatzstoffe, so kann in Ottokraftstoff bei normaler Wintermischung durchaus beispielsweise MTBE in zweistelliger Prozentzahl enthalten sein. Nicht immer ist eine Werkfeuerwehr der chemischen oder petrochemischen Industrie in der Nähe, die AFFF-AR schnell und ausreichend zur Verfügung stellen kann.


Die Zumischrate der AFFF ist vom Produkt abhängig, sie liegt zwischen 1 % und 6 %. Es ist auch möglich, dass für ein Produkt zwei Zumischraten angegeben sind, dann handelt es sich um ein alkoholbeständiges AFFF, wobei die höhere Zumischrate nur bei polaren Flüssigkeiten, wie beispielsweise Alkoholen, notwendig ist.


Mit den meisten AFFF-Schaumbildnern lässt sich Schwer- und Mittelschaum erzeugen.


Umwelt- und Gesundheitsaspekte

Die Fluortenside (perfluorierte Tenside, PFT) bzw. ihre Abbaustoffe haben Eigenschaften, wegen derer ein Einsatz von fluorierten Schaummitteln (AFFF, FP, FFFP) wohl überlegt sein sollte. Freigesetzte PFT sind persistent und zumindest teilweise bioakkumulierend. Die Verweilzeit im Körper ist sehr groß (Halbwertszeit etwa fünf Jahre). Organische Perfluorverbindungen, wozu auch die in fluorierten Schaummitteln verwendeten Perfluortenside (bzw. ihre Abbauprodukte) zählen, sind mittlerweile überall auf der Welt nachweisbar. Besonders ist in dieser Hinsicht in der Vergangenheit Perfluoroctansulfonat (PFOS) aufgefallen, das früher in vielen fluorierten Schaummitteln enthalten war. Ein Teil der Fluortensidbelastung entsteht jedoch auch durch andere Bereiche der Industrieprodukte wie Antihaftbeschichtungen oder Imprägniermittel.


Aufgrund dieser negativen Eigenschaften enthalten heutige AFFF-Schaummittel anstelle PFOS sogenannte C6-Telomere wie etwa Perfluoralkylbetaine (z. B. Capstone Fluorosurfactant 1183 oder Capstone Produkt B), die in der Umwelt aber ebenso persistent und zusätzlich mobiler sind. Durch den Einschub einer C2H4-Einheit zwischen perfluorierter Kette und polarer Gruppe wird das Telomer zu Telomersulfonaten abgebaut.